Die Jusos Barnim begrüßen das Bürgerbudget der Stadt Eberswalde. Es ist ein wichtiges Standbein der lokalen Demokratie in der Kreisstadt geworden und ein Erfolgsmodell, wie man an den steigenden Teilnehmerzahlen sowie an der steigenden Zahl der eingereichten Vorschläge sehen kann. Wir würden uns wünschen, dass auch andere Städte im Barnim, die noch keinen Bürgerhaushalt haben, ein ähnliches Modell der Bürgerbeteiligung auf dem Weg bringen.
Die Verantwortlichen in der Verwaltung und der Kommunalpolitik müssen aus den eingereichten Vorschlägen auch ihre Lehren ziehen, denn man kann anhand von gehäuft auftretenden Vorschlägen zu einem Themenkomplex auch Problemlagen in der Stadt erkennen. Wir fordern eine systematische Auswertung der Vorschläge und einen Masterplan der Verwaltung, wie man die offenbarten Defizite angehen will.
Ein wichtiger Punkt ist dabei die Jugendsubkultur in Eberswalde. In diesem Jahr gab es gleich mehrere Vorschläge zur Jugendsubkultur, u.a. der Schallschutz im Studentenclub, das Bandhaus im Gewerbepark oder das Schöpfwerk. Diese Projekte sind Teil der Eberswalder Jugend- und Subkultur welche es immer schwieriger hat in Eberswalde zu bestehen. Abseits von den großen geförderten Veranstaltungen der Stadt, die richtig und wichtig sind, haben viele dieser, oft ehrenamtlich organisierten Projekte, finanzielle Sorgen und Schwierigkeiten mit Anwohnern hinsichtlich Lärmschutz. Leider haben diese Projekte oft keine Lobby, denn sie stehen für das Rotzige, das Lärmende, jedenfalls alles andere als den Mainstream. Dabei sind gerade solche Angebote das Sahnehäubchen für eine Stadt, um attraktiv für junge Menschen zu sein und um junge Menschen in die Stadt zu ziehen. Leider tut die Stadt Eberswalde viel zu wenig für die Diversität ihrer Stadtkultur. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns natürlich sehr, dass gerade der Studentenclub den ersten Platz bei der Abstimmung belegt hat.
Man kann auch an anderen Stellen Defizite sehen z.B. bei der Kinderbetreuung in Kitas, welche für junge Familien essentiell ist. Im letzten und in diesem Jahr gab es viele Vorschläge zu den Spielplätzen der Kitas in Eberswalde und zu anderen Bereichen der Kinderbetreuung. Man könnte daraus ein Defizit bei der Ausstattung von Kindertagesstätten ableiten und entsprechend handeln. Ein weiteres Feld scheinen Fahrrad- und Fußwege zu sein, wie viele Vorschläge zum Treidelweg zeigen oder auch die 5 Vorschläge, die mehr Bänke in Eberswalde fordern.