Demokratieerziehung stärken

Veröffentlicht am 03.12.2008 in Bildung

Die Bildungsminister und -senatoren aus Brandenburg, Berlin, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bremen fordern in KMK-Antrag früheren Geschichtsunterricht und Stärkung der Schülerbeteiligung

Die Bildungsminister und -senatoren der Länder Brandenburg, Berlin, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bremen wollen die Demokratieerziehung an den Schulen stärken und die Vermittlung der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts intensivieren. Dazu haben sie einen Antrag für die morgen in Bonn stattfindende Kultusministerkonferenz (KMK) eingereicht.

Der 60. Jahrestag des Grundgesetzes und der 20. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR im kommenden Jahr seien geeignete Anlässe, die herausragende Bedeutung der Erziehung zur Demokratie als Aufgabe schulischer Arbeit hervorzuheben, betonten Holger Rupprecht (Brandenburg), Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner (Berlin), Doris Ahnen (Rheinland-Pfalz), Ute Erdsiek-Rave (Schleswig-Holstein) und Renate Jürgens-Pieper (Bremen).

„Die Entwicklung Deutschlands zu einem sozialen Rechtsstaat in Einheit und Freiheit wäre ohne unsere demokratische Grundordnung und ohne die erfolgreiche friedliche Revolution in der DDR nicht möglich gewesen“, so Rupprecht, Zöllner, Ahnen, Erdsiek-Rave und Jürgens-Pieper. „Wir wissen aber auch: Demokratie ist stets aufs Neue Gefahren ausgesetzt. Dies zeigt die deutsche Geschichte mit zwei Diktaturen im 20. Jahrhundert und das belegen auch die Ergebnisse von rechtsextremistischen Parteien bei Kommunal- und Landtagswahlen. Erziehung zu demokratischem Handeln und zu demokratischen Grundwerten wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ist deshalb eine zentrale Aufgabe für Schule und Jugendbildung.“ Wichtig sei, so die Bildungsminister und -senatoren, „dass die Kinder schon in der Grundschule an die Grundprinzipien unserer demokratischen Gesellschaftsordnung herangeführt werden und dass Schülerinnen und Schüler bereits in der frühen Sekundarstufe I fundierte Kenntnisse unserer jüngeren Geschichte erwerben“. Ebenso wichtig sei, dass Kinder und Jugendliche Partizipation und Selbstverantwortung bereits früh erfahren und erlernen, so Rupprecht, Zöllner, Ahnen, Erdsiek-Rave und Jürgens-Pieper. „Demokratisches Verständnis entwickeln Kinder und Jugendliche ganz besonders über persönliche Erfahrung und über eigenes Handeln.“

Neben einer bundesweiten Fachtagung im kommenden Jahr zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte stehen vor allem die Weiterentwicklung des Unterrichts und die Stärkung der Schülerbeteiligung im Fokus des KMK-Antrags.