Bericht: Dresden Nazifrei! Aufmarsch erfolgreich blockiert!

Veröffentlicht am 21.02.2010 in Arbeitsgemeinschaften

Von Tobias Thimm
Wie auch im letzten Jahr, ließen sich die Jusos Barnim nicht die Möglichkeit nehmen sich aktiv dem größten Nazi-Aufmarsch Europas entgegen zu stellen. Mit Hilfe von Massenblockaden sollte verhindert werden, dass die ca. 5000-6000 Nazis einen Trauermarsch durch die Neustadt Dresdens gestalten, um angeblich den Opfern des Luftanschlages aus dem Jahre 1945 zu gedenken.

Die Nazis nutzen den Bombenangriff um sich als starke politische Macht zu produzieren und den deutschen Opfermythos zu pflegen. Dabei waren die Opfer des brennenden Dresdens ebenfalls Opfer der selben Nazi-Ideologie, die in ganz Europa Städte und Dörfer brandschatzte und Millionen unschuldiger Menschen umbrachte.

Zu den Massenblockaden hatte auf Initiative des antifaschistischen Bündnisses “No pasaran” und “Nazifrei – Dresden stellt sich quer!” ein bundesweiter Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Parteien, antifaschistischen Gruppen und Gewerkschaften aufgerufen.
Diesem Zusammenschluss gelang es gleich in zweifacher Weise wichtige Akzente gegen den rechten Aufmarsch zu setzen. Mit den gezielten friedlichen Massenblockaden wurde erreicht, dass die Anreise der Nazis verzögert und der Trauermarsch gegen 17.00 Uhr endgültig abgesagt wurde.
Zugleich bildeten mehr als 10.000 Bürger in der Innenstadt eine Menschenkette, die als „Festung gegen Intoleranz und Dummheit“ von Oberbürgermeisterin Helma Orosz beschrieben wurde.

Wie zu erwarten, gab es jedoch auch wieder zahlreiche gewaltbereite Linksautonome unter den friedlich Protestierenden. Man muss hierbei ganz klar sagen, dass sie die friedliche Protestbewegung durch total unnötige und provozierende Aktionen in Gefahr bringen, anscheinend nur um ihrer Sehnsucht nach Eskalation nachzugehen. Dabei war das Ziel des Protests nicht einen unnötigen Konflikt mit der Polizei zu führen, sondern mit Hilfe von Massenblockaden einen Aufmarsch von nachweislich totalitären, antidemokratischen und faschistischen Kräften zu verhindern! Glücklicherweise sind die Eskalationen ausgeblieben und haben so den offensichtlichen Erfolg nicht unnötig beschmutzt.
Durch diesen Erfolg wurde ein gigantisches öffentliches Zeichen des Widerstandes gegen Rechts gesetzt. Fraglich ist jedoch die Begründung der Polizei warum der Marsch abgesagt wurde. „Der Schutz der Demonstranten kann bei einem Trauermarsch nicht gewährleistet werden.“ Da fragt man sich wer braucht Schutz? Ganz klar: Deutschland und alle seine Bürgerinnen und Bürger bedürfen des Schutzes vor Rechtsradikalismus!

Als Fazit möchte ich die Sprecherin des Bündnisses „Nazifrei – Dresden stellt sich quer!“, Lena Roth zitieren: “Es war nicht einfach, es gab Verletzte durch Nazi-Angriffe und es war saukalt – aber es hat sich gelohnt.”

Das kann man nur so unterstreichen. Wichtig ist es nun, diesen Erfolg auszubauen und auch in der Zukunft faschistische Aktivitäten so gut, wie es nur geht zu verhindern!
Hoffen wir, dass es 2011 endlich erreicht wird von vornherein diesen angeblichen Trauermarsch zu verbieten. Dies wäre ein großer Erfolg und würde dem Staat riesige Kosten ersparen, die durch einen riesigen Polizeieinsatz wie dieses Jahr entstanden sind. Leider Gottes ist ein Polizeieinsatz dieses Ausmaßes auch nötig um bürgerkriegsähnliche Zuständen zwischen den radikalen Anhängern beider Seiten zu verhindern!
Falls das Verbot dieses Marsches nicht gelingt, sind wir selbst verständlich nächstes Jahr wieder dabei, um für unser Land zu kämpfen und eine positive Entwicklung unserer parlamentarischen Demokratie zu gewährleisten!