Über 140 000 Menschen demonstrierten gestern gegen eine Renassaince der Atomkraft und für den Ausstieg aus selbiger. In nordrhein-westfälischen Ahaus (etwa 5000 TeilnehmerInnen) wurde demonstriert, im südhessischen Biblis (etwa 20 000) die Atommeiler umzingelt und in Norddeutschland wurde sich die Hand gereicht zu einer 120 km langen Menschenkette (etwa 100 000) entlang der AKWs Krümmel und Brunsbüttel. Die gewaltige TeilnehmerInnen-Zahl, die logistische Meisterleistung und das starke politische Signal, was vom 24.4. ausging, lässt nur ein Fazit zu: es war ein erfolgreicher Protesttag! Die Sehnsucht und der Wille nach einem endgültige Abgesang der Atomkraft war spürbar und deutlich.
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SPD, Grüne, Die Linke, mitsamt ihren Jugendverbänden, Umweltverbände, Anti-Atom-Initiativen und viele, viele interessierte BürgerInnen haben klar gemacht, dass endlich Schluss sein muss mit Atompolitik und den Plänen von Schwarz-Gelb zur Laufzeitverlängerung. Spiegel-Online titelte dementsprechend “120 Kilometer Widerstand”. Schwarz-Gelb darf diese eindeutige gesellschaftliche Willensbekundung nicht ignorieren! Wer, wie Schwarz-Gelb, für den Profit einzelner Energieriesen dermaßen am sozialen Frieden rüttelt, stellt sich ins gesellschaftliche Abseits.Damit muss Schluss sein!
Für uns ist klar:
- es muss beim Ausstieg aus der Atomkraft bleiben, Laufzeitverlängerunen lehnen wir ab!
- die Entsorgungsfrage muss schnellstmöglich geklärt werden und die Energiekonzerne müssen sich finanziell an der Entsorgung beteiligen!
- die skandalösen Vorkommnisse rund um Asse und Gorleben müssen aufgeklärt und für die Öffentlichkeit transparent gemacht werden!
- Hände weg vom EEG! Die Förderung und der Ausbau erneuerbarer Energien darf nicht in Gefahr geraten, die Energiewende ist ein zentrales Gesellschaftsprojekt!
- der energiepolitische Umbau muss dezentral organisiert sein, um die Monopole der vier Energieriesen zu brechen und die Kommunen zu stärken!
Wir sind als Jusos der Teil der Anti-AKW-Bewegung und waren am 24.4. mittendrin und deutlich sichtbar mit vielen Genossinnen und Genossen an allen Standorten dabei. Einen besseren Beweis für unsere Kampagnenfähigkeit und unsere politische Leidenschaft für den sozial-ökologischen Umbau konnten wir gar nicht leisten. Es hat Spass gemacht und wird uns allen, denke ich, noch lange im Gedächtnis bleiben.
Natürlich kämpfen wir weiter! Zum Beispiel in NRW, am 9. Mai kann man dort nämlich Atomkraft abwählen!