Atomfetischismus statt Klimapolitik

Veröffentlicht am 28.03.2010 in Umwelt

Zu den Plänen der Bundesregierung, die Laufzeiten der Atomkraftwerke um 28 Jahre zu verlängern, erklärt die Juso-Bundesvorsitzende Franziska Drohsel:

Bundesumweltminister Röttgen wollte der Union in der Energiepolitik einen modernen Anschein verleihen. Damit ist er nun an den energiepolitischen Dinosauriern seiner Bundestagsfraktion gescheitert: Die Unionsabgeordneten wollen erst 2050 das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz nehmen. Bis dahin müsste die deutsche Energieversorgung aber längst vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt sein. Atomkraft hat keine Zukunft, sie ist unsicher und nie beherrschbar.

Mit ihrer Politik für die Atomlobby behindern Union und FDP den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien und gefährden damit hunderttausende zukunftsfähige Arbeitsplätze. Von der Laufzeitverlängerung für ihre abgeschriebenen Kraftwerke profitieren nur die vier deutschen AKW-Betreiber – auf Kosten der Steuerzahler und Stromkunden.

Wir Jusos fordern den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie. Am beschlossenen Ausstieg darf nicht gerüttelt werden.

In Sonntagsreden stellt sich die Kanzlerin als Klimaschützerin dar. Doch wenn es konkret wird, behindert sie den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Gewinne der Atomkonzerne zu steigern. Wir werden den Atomplänen der Bundesregierung nicht tatenlos zusehen. Mit der Aktions- und Menschenkette am 24.4.2010 von Krümmel nach Brunsbüttel wird die Anti-Atom-Bewegung mit Unterstützung der Jusos ein deutliches Zeichen gegen Atomkraft setzen.