1. Mai: Wir waren dabei!!!

Veröffentlicht am 03.05.2010 in Veranstaltungen

Das Wochenende rund um dem 1. Mai nähert sich nun auch schon wieder dem Ende zu. Wieder mal engagierten sich viele Menschen friedlich für lebenswerte Projekte und zeigten somit, dass ziviler Aktionismus eine immer wichtiger werdende Komponente für unsere Demokratie ist!  Es freut mich immer wieder, wenn die Leute es als ihre bürgerliche Pflicht ansehen, sich gegen rechts einzusetzen und den 1. Mai als "Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde"  im Sinne der Arbeiterbewegung zu feiern.

Ein Teil der Jusos um Florian Görner und Stefan Helwig widmeten sich auf dem Marktplatz Eberswalde, gemeinsam mit SPD - Mitgliedern der Verbesserung der bestehenden Arbeitsverhältnisse im Auftrag der sozialen Gerechtigkeit.

Andere Jusos, inklusive meiner Wenigkeit, machten es zu Ihrer Aufgabe, sich dem Aktionsbündnis "1. Mai nazifrei" in Berlin anzuschließen. Dieses wollte verhindern, dass eine angemeldete Demonstration von Neonazis am Prenzlauer Berg verhindert wird. Man traf sich um 9.00 Uhr am Alexanderplatz sowie am Ostkreuz, um gemeinsam den Weg in Richtung Bornholmer Straße zu bestreiten. Dort angekommen, versuchte man gemeinsam auf die Bornholmer Straße zu gelangen. Das, wie auch in Dresden am 13.02.10, große Polizeiaufgebot, machte es sich zur Aufgabe jeglichen Gegendemonstranten den Zutritt auf die Bornholmer Straße zu verwehren. Leider mit Erfolg. Aber kein Problem, man eröffnete andere Blockadepunkte um das Hauptziel "Neonazis stoppen" zu erreichen.

Diese Gegendemo entwickelte sich zur Mittags- und Nachmittagszeit zu einem richtigen Volksfest, in dem Jugendliche, Studenten, Familien mit kleinen Kindern, Rentner sowie Personen jeglicher Richtung und Alter gemeinsam einen tollen Tag bei glücklicherweise schönem Wetter verbrachten. "Leider" schien die Sonne an diesem Tag nicht für die Nazis... Gemeinsam erreichten es mehr als 10.000 friedliche(!!!) Demonstranten, den Aufmarsch zu blockieren, weshalb die Nazis nach 500m ihren Marsch beenden mussten. Für sie hieß es, zurück zum Bahnhof und ab nach Hause :)

Ich freue mich, dass diese Gegendemonstration, für mich recht unerwartet, sehr friedlich blieb und es zu keiner Eskalation zwischen Polizei und linken Demonstranten kam. Die Polizei macht ja schließlich auch nur ihren Job und einige würden sich sicherlich lieber auf unsere Seite stellen anstatt sich den ganzen Tag dumm anpöbeln lassen zu müssen oder gar durch irgendwelche Chaoten verletzt zu werden.

Ich hoffe, dass diese Leute, die meinen, andere verletzten zu müssen, endlich mal zur Besinnung kommen und begreifen, dass man Änderungen auch durch friedliche Mittel erreichen kann. Genauso an einige Polizisten, manchmal könnte man einmal mehr nachdenken, bevor man einem am Boden liegenden Jungen noch mal einen Tritt beim Vorbeilaufen verpasst!

Leider kam es am Abend dann doch zu etwas schwereren Ausschreitungen, auf die jeder vernünftige Mensch sicher gerne verzichtet hätte. Schlimm genug, zu sehen, dass sich betrunkene Jugendliche daran beteiligen, die scheinbar nicht mal eine wirkliche eigene Meinung haben, sondern nur Spaß an Randale.

Aber sie wurden ja geradezu von den Medien eingeladen mitzumachen. Vielleicht sollte man nächstes Jahr seitens der Berichterstattungen nicht so einen großen Rummel um mögliche Krawalle am 1. Mai machen! Und wenn doch, sollte man vielleicht doch mal lieber eine einstündige Dokumentation über eine friedliche Gegendemo, wie die am Prenzlauer Berg machen, um aufzuklären und zu zeigen was friedliches Engagement bewirken kann, und dass Gewalt einfach nur scheiße ist!

Ein Beitrag von Tobias Thimm